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Beppo wird beim Lügen erwischt – Lügen haben kurze Beine.

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Werbung. Bild: © Robert Kneschke – Fotolia.com

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Im folgenden eine der Geschichten, die ich jeden Abend in der Zu-Bett-Geh-Zeit für meine Kinder erfunden habe als Sie noch klein waren.

Beppo war bei seinem Freund Hans spielen. Sein Freund hatte ganze viele Playmobilfiguren. Vor allem die Cowboys und die Indianer mit Pferden faszinierten Beppo. Als sein Freund aufs Klo musste, schob sich Beppo schnell fünf Indianer mit Speeren in seine Hosentasche. Danach spielte er mit seinem Freund einfach so weiter als wäre nichts passiert.

Auch seine Eltern merkten nichts als Beppo heimkam. Er hatte die Indianer ja schön unter seinem Bett versteckt. Morgens nahm er sie dann in die Schule mit. Dort spielte er mit einem Klassenkameraden mit seinen Indianern. Beppo konnte es sich nicht verkneifen, ein wenig mit seinen neuen Indianern anzugeben.

Beim Angeben kamen die wildesten Geschichten heraus. Ein Indianer hatte angeblich 10 Euro gekostet und sein Vater würde jetzt in einem Laden arbeiten, wo solche Figuren verkauft würden. Natürlich bekam sein Vater in den Phantasieerzählungen Beppos die Indianer viel, viel billiger:

“Mein Papa bekommt die für nur einen Euro. Er ist der Chef eines Spielzeugladens.”

Zuhause angekommen versteckte Beppo die Playmobilfiguren wieder unter seinem Bett. Nachmittags war er dann sogar besonders lieb zu seinen Eltern. Seine Mutter erzählte noch ihrer Nachbarin, was Beppo doch für ein lieber Junge sei und wie er ihr am Nachmittag beim Abspülen des Geschirrs für das Mittagessen geholfen hatte.

Abends kam ein Anruf  von Hans Vater. Er fragte Beppos Vater, ob Beppo aus Versehen ein paar Playmobilfiguren mit nach Hause genommen hätte. Beppos Vater fragte Beppo.

Beppo sagte: “Nein Papa, ich habe nichts, aber der Hans lügt in letzter Zeit ganz oft. Er hat sogar heimlich gesagt, dass er selbst schon einmal eine Playmobilfigur geklaut hat.”

Beppos Vater erzählte dem Vater von Hans, was Beppo ihm berichtet hatte. Wegen den Worten von Beppo, hatte Hans an diesem Abend noch ein schreckliches Gespräch mit seinen Eltern.

Seine Eltern fragten ihn eine ganze Stunde lang aus: “Hans, hast du gestohlen? Wo sind die Sachen. Warum lügst du uns nur an, Hans?” Du machst uns ganz traurig.”

Hans wusste gar nicht mehr, was er sagen sollte. Sein Eltern wollten ihm ja sowieso nicht glauben. Traurig ging er ins Bett und betete.

“Lieber Gott, du hast es doch gesehen. Ich habe nichts genommen. Ich habe doch sogar Beppo mit meinen Sachen spielen lassen.” Nach dem Gebet war ihm etwas leichter ums Herz, auch wenn er immer noch wütend auf Beppo war. Den wollte er sich morgen vornehmen und ihm die Meinung sagen.

Am nächsten Tag nach der Schule traf er Beppo auf dem Fußballplatz. Hans fragte Beppo: Mann, was soll denn das, was du deinem Vater erzählt hast. Das stimmt doch gar nicht!”

Aber Beppo reagierte nicht schuldbewußt, wie es Hans erwartet hatte. Im Gegenteil – Beppo schrie zurück und fing an, Hans zu schlagen.

Abends wurde es für Hans zuhause bei seinen Eltern nur noch schlimmer. Beppos Vater hatte empört angerufen und ihnen erzählt, dass Hans eine Schlägerei mit Beppo angefangen hätte, weil er die Wahrheit über Hans schlimme Taten gesagt hatte. Beppos Vater sagte mit lauter Stimme:

“Ich erwarte, dass sich Hans bei Beppo entschuldigt.” Dann warf er den Hörer wütend auf.

An diesem Abend waren die Vorwürfe von Hans Eltern nur noch viel schlimmer: “Hans, wir sind enttäuscht von dir. Du bist ja ein richtig böser Junge. Was soll bloß noch aus dir werden.”

An diesem Abend weinte Hans bei seinem Gute-Nacht-Gebet. Erst betete er das normale Gebet, das seine Eltern ihm beigebracht hatten:

“Engelchen komm, mach mich fromm, damit ich zu dir in den Himmel komm.”

Aber irgendwie fand er dieses Gebet an diesem Abend noch doofer als er es normalerweise schon fand. Aus seinem Herzen platzten einfach die Worte an Gott heraus:

“Jesus, lass doch die Wahrheit ans Licht kommen. Ich weiss nicht, wie ich es beweisen kann. Hilf mir. Bitte, bitte hilf mir.”

Der Rest der Woche verlief traurig für Hans. Scheinbar passierte nichts.

Hans wusste aber nicht, dass Beppos Vater zufällig beim Einkaufen die Mutter des Schulkameraden getroffen hatte, bei dem Beppo so mächtig angegeben hatte.

“Guten Tag, wie geht es Ihnen. Ich habe gehört, dass Sie eine neue Arbeit haben”, sagte sie zu Beppos Vater. Der antwortete ganz erstaunt: Nein, ich bin immer noch im Büro. Wie kommen Sie darauf?” Sie sagte: “Von Beppo. Beppo hat erzählt, dass sie jetzt in einem Spielwarengeschäft arbeiten.”

Je mehr Beppos Vater nachfragte, desto klarer wurde ihm, dass da etwas nicht stimmen könnte. Abends fragte er Beppo vor dem Einschlafen. Dieser wurde ganz rot. Zum Glück war das Licht schon aus. Erst sagte er nichts. Dann erzählte er noch weitere Lügen. Sein Vater schien ihm zu glauben. “Gott sei Dank”, dachte sich Beppo.

Als sein Vater aus dem Zimmer war, schlüpfte Beppo aufgeregt unter das Bett, um die Indianer von Hans besser zu verstecken.

In diesem Moment ging das Licht an. Seine Mutter und sein Vater standen mitten im Zimmer und Beppo hatte die Playmobilfiguren in der Hand.

Seine Eltern fragten: “Was ist denn das?”

Jetzt kam alles heraus. Beppos Lügen waren doch noch ans Licht gekommen. Aber auch für Beppos Eltern war es peinlich. Ihnen wurde klar, dass sie nicht gründlich genug nachgeforscht hatten, bevor sie Hans so schlimm beschuldigt hatten.

Sie entschuldigten sich deshalb bei den Eltern von Hans. Als Hans davon erfuhr fiel ihm ein Stein vom Herzen. Eigentlich war er gar nicht so böse auf Beppo. Er hatte ja längst gewusst, dass Beppo gelogen hatte. Er war einfach erleichtert, dass er nicht mehr falsch beschuldigt wurde.

Abends bei seinem Gute-Nacht-Gebet vergaß er vor lauter Aufregung das doofe Standardgebet ganz. In seinem Herzen war einfach ein großes Dankeschön an den großen und guten Gott, der für ihn Licht gemacht hatte. Hans sage zu ihm:

“Danke Jesus, du bist mein aller – aller- allerbester Freund!”

Günther, Cafe-Inmeinerstrasse.de

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